Zahnmedizinische Versorgung älterer, immobiler und pflegebedürftiger Patienten

Vorbeugen lohnt sich auch im Alter!

Die Zahl ist alarmierend: 2013 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2,6 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Im Jahr 2015 waren es 300.000 mehr. 783.000 davon (27 %) wurden in Heimen vollstationär versorgt. Nach Vorausberechnungen steigt die Zahl pflegebedürftiger Menschen bis zum Jahr 2030 auf circa 3,4 Millionen, bis 2050 womöglich auf über 4 Millionen. Dahinter steht die demografische Alterung der Bevölkerung bei gleichzeitigem Rückgang der Gesamtpopulation.

Senioren

 
 Bildquelle: Initiative proDente e.V.  

Deutschlands Bevölkerung schrumpft und wird immer älter. Da alte Menschen weniger Mobilität besitzen und daher oft keine Zahnarztpraxis mehr aufsuchen können, steigt das Risiko der zahnärztlichen Unterversorgung bei dieser Altersgruppe. Studien legen deutlich dar, dass die Mundgesundheit von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung vielfach schlechter als beim Rest der Bevölkerung ist. Doch nicht nur die Betreuung und Behandlung von Senioren in der Praxis, sondern auch die Versorgung der in Pflege- und Altersheimen lebenden Menschen muss gesichert sein.

Ein dritte Entwicklungstendenz ist die Urbanisierung. Die Städte wachsen, der ländliche Raum verliert seine Bewohner. Damit einher geht der Abbau der öffentlichen Infrastruktur.

Lösungsansätze für eine bedarfsgerechte und flächendeckende gesundheitliche Versorgung sind gefordert. Auch die Zahnärzteschaft und die zahnärztliche Selbstverwaltung sehen sich in der Verantwortung, tragfähige Konzepte zu entwickeln und Partnerschaften einzugehen, um die aufsuchende zahnärztliche Versorgung und die Mundgesundheit bei älteren und pflegebedürftigen Menschen zu verbessern.

Auch die Kassenzahnärztliche Vereinigung und die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt haben den dringenden Handlungsbedarf bei der zahnmedizinischen Versorgung älterer Menschen schon frühzeitig erkannt. Um die Versorgungsprobleme zu lösen, wurden Modellprojekte erprobt, Erfahrungen gesammelt und Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen und anderen Akteuren aus dem Pflege- und Gesundheitssektor geknüpft. Es wurden solche Faktoren herausgestellt, die eine langfristige Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung ermöglichen. Vor allem eine systematische Mundhygiene in der Pflege, die Sensibilisierung und Schulung des Pflegepersonals und der regelmäßige Besuch durch den Zahnarzt führen nachweislich zu nachhaltig positiven Effekten.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Zahn- und Mundgesundheit einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität hat, dies gilt insbesondere für Senioren mit schwerer Pflegebedürftigkeit.

Hintergrund

Status Quo

Das Versorgungskonzept der Zahnärzteschaft

Hinweise und Tipps

Gesetzlicher Hintergrund

Musterkooperationsvertrag/ Leistungsübersicht

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